Zunächst sollten die beiden Begriffe „Bhakti“ und „chanten“ geklärt werden. Beim Yoga, bei der Meditation werden Mantra gesungen. Dieses singen, der rhythmisch klingende Melodie nennt man chanten. Andere Bezeichnungen für das Mantra singen sind: Bhajans oder Kirtan.
Bhakti (Sanskrit „Gottesliebe) ist im Hinduismus die Liebe zu Gott. Ein Bedürfnis Gott zu dienen. Bhakti bedeutet aber auch Hingabe. Bhakti ist ein einfacher Weg zu Gott. Jeder kann ihn gehen. Es gibt unterschiedliche Formen der Hingabe. Und unterschiedliche Gottheiten, wie Krishna oder Shiva.
Es muss kein bekannter Gott sein, es kann auch eine eigene persönliche Form annehmen.
Einen Gott, eine Form, der für einen da ist. Wie Kraft, die einen unterstützt. Bhakti Yoga ist einfach. Es hat wie alle Yogaarten das Ziel der Selbstverwirklichung. Jeder, der den Willen
besitzt, sich zu Gott zu öffnen, kann es.
Bhakti ist einer von vier Wegen, um Moksha zu erreichen. Moksha ist dabei im Hinduismus die Befreiung aus dem ewigen Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt. Das Ziel zur vollkommenen Erlösung.
Die anderen 3 Wege sind:
- Jnana Yoga – Erkenntnis erlangen.
- Karma Yoga – durch selbstlose Taten erlöst werden.
- Raja Yoga – durch Meditation seinen Geist beherrschen.
Um sich im Alltag mit Bhakti zu beschäftigen, gibt es verschieden Formen. Ganze 9 Stück. Eine ist „Japa“ (Sanskrit: „murmeln“) das Rezitieren von Mantras. Ein wichtiges Ritual beidem in Gedanken oder beim Chanten Mantras vorgetragen werden. Diese Mantras bestehen aus Wörtern oder Versen in Sanskrit. Einer der ältesten Sprachen der Welt. Der Rhythmus und der Klang der Mantras rufen eine heilende Wirkung hervor. Es führt zur innerlichen Ruhe und Zufriedenheit. Eine ähnliche Form ist das „Kirtana“. Dabei singt ein Guru ein göttliches Mantra vor und andere singen es nach. Dieser Vorgang wiederholt sich mit unterschiedlichen Melodien. Wenn man Bhakti auslebt, wird im Anschluss einer Meditation Mantras gesungen. Durch die Mantras findet eine Anrufung von Göttern statt. Man sammelt seine Kräfte. Man kommt durch die Mantras mit sich selber in Kontakt. Und kann sich für die Hingabe öffnen. Seine Gedanken sortieren und fokussieren. Um das Ziel, die völlige Hingabe zu Gott zu erreichen, kann man verschieden Techniken erlernen. Es ist dabei nicht notwendig, alle Schritte zu entwickeln. Einer kann reichen.
- Shravana: Hören und erzählen über Gott.
- Kirtan: Singen über Gott (Mantra).
- Smarana: Gott ist da, sich über Gebete oder Manta an Gott erinnern.
- Padasevana: „Zu Füßen Gottes dienen“ Einen Altar zu Hause besitzen und diesen pflegen.
- Archana: Göttliche Darbringung, Opfergabe.
- Vandana: Sich vor Gott verbeugen.
- Dasya: Ein Gottesdiener sein, z. B. in der kirchlichen Gemeinschaft arbeiten.
- Sakhyatva: Gott wird zum Freund eine Beziehung aufbauen.
- Atmanivedana: Hingabe zu Gott, die Erleuchtung. Das Ziel der Selbstverwirklichung